Menschen in unserer Region
In den Kernbereichen der Stadt Königslutter am Elm und den Dörfern der Region „Elm-Schunter“ lebten früher erheblich mehr Einwohnerinnen und Einwohner. Die meisten der zugewanderten Einwohnerinnen und Einwohner sind in neu errichtete Gebäude gezogen, die ihnen mehr zeitgemäßen Wohnkomfort boten. Viele der alten Gebäude stehen heute leer oder werden von älteren Einzelpersonen oder Paaren bewohnt. In absehbarer Zeit werden daher weitere der älteren Gebäude leer fallen, die schon heute untergenutzt sind.
Des Weiteren wurden viele der alten Gebäude landwirtschaftlich genutzt. Ihre originäre Nutzung ist aufgrund veränderter Bewirtschaftungs- und Eigentumsformen in den meisten Fällen weggefallen. Auch sie sind meist ungenutzt oder untergenutzt. Der demografische Wandel wirkt sich direkt auf die Siedlungsentwicklung in der Region aus. Er beeinflusst den Wohnungsmarkt und ist mit Veränderungen der Wohnbedürfnisse einer älter werdenden Bevölkerung verbunden. Der „Masterplan demografischer Wandel für den Großraum Braunschweig“ schlägt hierfür drei übergreifende Handlungsstrategien vor, die die regionalen Disparitäten berücksichtigen: Anpassung, Entwicklung und Konsolidierung.
Das Handlungsfeldziel 1 der Region „Elm-Schunter“ greift das regionale Teilziel 2 des genannten Masterplans auf. Es beschreibt die gemeinsame Entwicklung von Konzepten zu zukunftsfähigen Gestaltung von Siedlungen und technischen Infrastrukturen. Im Sinne einer integrierten Innenentwicklung sollen die Stadt- und Ortskerne gestärkt werden, indem die alten Häuser für junge Menschen attraktiv gemacht werden. Aber auch die bisherigen älteren Bewohner sollen sich dauerhaft in den alten Gebäuden wohlfühlen, indem sie im Hinblick auf Barrierefreiheit oder Mehrgenerationenwohnungen genutzt werden.
Die bedarfsgerechte Modernisierung, Anpassung und Umnutzung des vorhandenen Baubestandes ist wichtig, um die aktuelle und prognostizierte Nachfrage an Wohnraum sowohl qualitativ als auch quantitativ anzupassen. Eng damit verbunden ist die Anpassung der Altgebäude an die Belange des Klimaschutzes, wie es der Deutsche Bundestag am 4.12.2014 debattiert hat.
Das Handlungsfeldziel wird durch Projekte und Maßnahmen umgesetzt, die sich aus den folgenden vier Teilzielen ergeben können:
- Familien, Lebensgemeinschaften, Alleinerziehende mit mindestens einem Kind unter 15 Jahren bei der Um-, Neu- und Weiternutzung von Gebäuden vor 1970 unterstützen.
- Vor dem Jahr 1970 errichtete Gebäude zu Mehrgenerationenwohnen, altengerechtem und barrierefreiem Wohnen um-, neu bzw. weiternutzen.
- Alle geförderten investiven Umnutzungsprojekte von Gebäuden führen zu einer CO2-Einsparung.
- Aufbau eines Freifl ächen- und Leerstandskatasters in allen Orten der Region und daraus abgeleitetes Konzept zur Revitalisierung der Altdorf- und Altstadtbereiche.